Das Wunschspiel
„Wir können Sie vor diesem Buch nur warnen: Es wird Sie eine schlaflose Nacht kosten, denn dieser Psychothriller hat Suchtpotential.“ schreibt der NDR auf den Buchrücken – wie oft haben wir solche oder ähnliche Worte an dieser Stelle schon gelesen, und wer gibt überhaupt noch etwas auf die Lobpreisungen die hier immer stehen?
Ich habe dieses Buch nach 193 Seiten das erste Mal überhaupt wieder aus der Hand legen können. Spannend ab der ersten Zeile. Vorhersehbar: natürlich weiß ich immer wieder, was als nächste passiert – aber genauso selbstverständlich kommt es ständig wieder völlig anders. Selten habe ich mich in einem Buch, das so vorhersehbar wirkte so oft und so gründlich getäuscht.
„Das Wunschspiel“ ist spannend und fesselnd geschrieben, verfügt über einen einfacher strukturierten Sprachstil als die „Grausamen Spiele“, wodurch es sich viel zügiger und in längeren Etappen verschlingen läßt. Bemerkenswert finde ich daß Redmond ohne die exzessive Gewalt und Brutalität auskommt, die eigentlich das einzige waren, was mich bei Rice gestört hat. Im Gegenteil: Richard Rokeby ist ein eindrucksvolles Beispiel für gewaltfreie Bewältigung von Agressionssituationen. Gewaltfrei? – Das es sich hierbei „nur“ um die Vermeidung körperlicher Gewalt handelt und dieses Buch sich dann in ungeahnten Dimensionen psychischer Brutalität ergeht steht auf einem anderen Blatt…